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Aufsehenerregendes Sportevent
Opening der Special Olympics World Games Berlin 2023 mit und MA Lighting und Prolights
Flo Erdmann gestaltete die Beleuchtung der Eröffnungsfeier des größten Multi-Sportevents in Deutschland seit Olympia 1972 mit einem vollständigen grandMA3 System.
Vom 17. bis 25. Juni fand mit den Special Olympics World Games Berlin 2023 die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung erstmals in Deutschland statt. Wenn 7.000 Athletinnen und Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung ins Rampenlicht treten, um in 26 Sportarten ihre Besten zu ermitteln, dann geht es um Sichtbarkeit, gesellschaftliche Teilhabe, Empowerment und Integration.
Im Vorfeld startete das Lokale Organisationskomitee (LOC) eine 360°-Event- und Awareness-Kampagne, die die Aufmerksamkeit des Publikums schon Wochen im Voraus auf die Spiele und die Sportlerinnen und Sportler richtete. Die spektakuläre Eröffnungsfeier leistete einen weiteren wesentlichen Beitrag für die öffentliche Wahrnehmung der Sportveranstaltung. Zahlreiche TV-Sender und Streaminganbieter übertragen das inklusive Sportevent national und international.
Das Kollektiv phase7 performing.arts unter der künstlerischen Leitung von Sven Soeren Beyer verantwortete das kreative Konzept der Eröffnungsfeier sowie deren Planung und Umsetzung in Kooperation mit der mediapool Veranstaltungsgesellschaft im Auftrag des LOC. Technischer Dienstleister war die POOLgroup.
Im Auftrag von phase7 entwarf Flo Erdmann (von | BERG) das Lichtdesign in der beeindruckenden Kulisse des Berliner Olympiastadions. Die Anforderungen an die Show waren klar formuliert: Sie sollte Aufsehen erregen und 360° funktionieren – sowohl für das anwesende Publikum als auch für die Fernsehkameras. Raphael Grebenstein (Light Art Studios) unterstützte ihn als Lighting Director und Showlicht-Operator. Er übernahm auch die Programmierung der Show auf einer grandMA3 mit grandMA3 Software.
Großer Moment: Ankunft des Olympischen Feuers
Eines der emotionalen Highlights jeder olympischen Eröffnungsfeier ist der Moment, in dem das Olympische Feuer entzündet wird. Für die Special Olympics World Games Berlin 2023 haben Polizistinnen und Polizisten aus allen teilnehmenden Ländern die Olympische Fackel zunächst in Staffeln bis nach Berlin getragen. Während der Ankunft der Fackel im Stadion bildeten ebenfalls Polizistinnen und Polizisten verschiedener Nationen ein Spalier für den Fackelträger, der die Flamme von oben über die Treppe am Marathontor kommend hinunter ins Stadion trug. Dort wurde sie von Athletinnen und Athleten übernommen, die die Fackel in einer letzten Staffel noch eine Runde durchs Stadion trugen, bevor die Schlussträgerin das Olympische Feuer in der Mitte des Stadions entzündete. Ein Moment, der gestalterisch besonderes Augenmerk verlangte.
Jenem Umstand wurde Lichtdesigner Flo Erdmann mit 32 Prolights Astra Wash19PixIP gerecht, welche direkt auf der Treppe platziert wurden. Hier dienten die wetterfesten (IP65) Wash Moving Lights mit 19 einzeln ansteuerbaren 40W RGBW-LEDs als Einstrahler, Effektscheinwerfer sowie zur Treppenbeleuchtung und Kameradeckung.
Steuerung mit vier grandMA3 Konsolen und grandMA3 Software
Für die integrierte Steuerung der komplexen Lichtshow mit mehreren hundert Scheinwerfern und der Stadionbeleuchtung entschied sich das Team für ein grandMA3 System mit grandMA3 Software. Programmierer und Lighting Director Raphael Grebenstein erläutert: „Das Haussystem des Olympiastadions läuft bereits auf der 3er Software. Für uns bot sich also die Gelegenheit, bei Verwendung der gleichen Software die Stadionbeleuchtung – die einzeln steuerbaren Membranen im Stadiondach, das Platzlicht und den umlaufenden LED-Kranz, der auch pixeltechnisch bespielt werden kann – nahtlos in die Gesamtshow zu integrieren. So gelang es uns, die Show sehr viel immersiver zu gestalten. Mit der grandMA3 ließ sich das Einbinden der Hauslichtelemente in die Sessions sehr gut realisieren.“
Die Lichtsteuerung der Eröffnungsfeier bestand aus 3x grandMA3 full-size, 1x grandMA3 light sowie diversen grandMA3 processing units L und XL zur Parametererweiterung.
Für Raphael Grebenstein war es der erste Einsatz des grandMA3 Systems bei einer Produktion dieser Größenordnung. „Ich finde die 3er Software jetzt schon richtig gut, aber nach zehn Jahren Erfahrung mit dem Vorgänger braucht der Umstellungsprozess noch etwas Zeit.“
Zeit, die er sich weiterhin nehmen wird, denn für seine Firma, die Light Art Studios GmbH mit Sitz in Hamburg, ist der Umstieg von grandMA2 auf grandMA3 bereits beschlossene Sache. „Wir wollen und werden in den nächsten Monaten auf das neue System umrüsten. Insofern ist die Eröffnung der Special Olympics World Games Berlin eine tolle Gelegenheit, bei einer großen Produktion weitere Erfahrungen mit Pult und Software der neuesten Generation zu sammeln.“
Befragt nach den wichtigsten und hilfreichsten Funktionen in der grandMA3 Software, fällt Raphael einiges ein: „Das Selection Grid habe ich bei dieser Produktion schnell schätzen gelernt. Wir hatten es im Olympiastadion mit einem sehr großen Lichtsystem zu tun, wobei die Scheinwerfer über das gesamte Stadion hinweg verteilt waren. Der Vorteil des Selection Grids ist, dass sich die Programmierung vor Ort ganz leicht anpassen lässt, wenn die im Venue installierten Lampen nicht exakt mit der Programmierung übereinstimmen. Man ändert nur das Selection Grid auf die tatsächlichen Gegebenheiten und schon sind alle Einstellungen wieder an Ort und Stelle. Das ist eine wahnsinnig wertvolle Funktion, die viel Zeit spart.“
Bei sehr großen Showfiles wie diesem sei außerdem der neue Delta Upload, welcher nur die geänderten Werte in das File lädt, eine große Hilfe und Zeitersparnis. Auch die Performance des Systems im Netzwerk konnte Raphael bereits überzeugen: „Das ganze System mit seiner super leistungsfähigen Netzwerkanbindung läuft sehr stabil. Da habe ich auf jeden Fall das Gefühl, mich auf die Pulte und die Software verlassen zu können. Ich bin nach den ersten Einsätzen hochmotiviert auf die grandMA3 umzusteigen.“
„Das MA Support Team im Rücken zu haben tat gut“, berichten Flo und Raphael. „Der Support von Lightpower war eine große Unterstützung, sowohl während des Programmings als auch vor Ort.“
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Credits:
Konzept, Stage Design, Regie: Sven Soeren Beyer
Videodesign: Studio Eigengrau | Frieder Weiss
Lichtdesign: Flo Erdmann
Musikalische Leitung: Das Dur
Produktion: mediapool Veranstaltungsgesellschaft & phase7 performing.arts
Kunde: LOC